Ein besonderer Jahrgang

Am Mittwoch wurden die 175 Absolventinnen und Absolventen der Georg-Hipp-Realschule ganz coronakonform in drei Durchgängen und feierlich verabschiedet. Das war aber auch schon der einzige Unterschied zu den Vorjahren. Denn mit 46-mal der Note 1 vor dem Komma war der Jahrgang besonders leistungsstark. 24 Schülerinnen und Schüler schafften sogar einen Schnitt zwischen 1,17 und 1,45 und wurden dafür mit einem Blumenstrauß sowie einer Geldspende belohnt. Vielen Dank an die Sparkasse Pfaffenhofen für die finanzielle Unterstützung.
Nach Grußworten der dritten Landrätin Kerstin Schnapp (Grüne), die in ihrer Rede auf 10 Jahre Schule zurückblickte und die Absolventinnen und Absolventen, Eltern und Lehrkräfte für ihr Durchhaltevermögen lobte,
betonte die Elternbeiratsvorsitzende Sandra Plöckl, dass unter dem vielzitierten Begriff des „Coronajahrgangs“ keineswegs eine Abwertung zu verstehen sei. Vielmehr sei dies als Qualitätsmerkmal zu verstehen: denn ohne den Erwerb höchster digitaler Kompetenz und der Bereitschaft allen Widrigkeiten zum Trotz motiviert zu bleiben, wären die erzielten Ergebnisse niemals möglich gewesen.
Das Szenario, das Realschuldirektor Reno Wohlschläger in seinen anschließenden Ausführungen zeichnete, war in diesem zweiten, von Corona gebeutelten, Schuljahr gar nicht so weit hergeholt: er sprach von lebensgroßen Tablets, die mit Gesten angesteuert werden können, an der Decke hängenden Kameras, die mit künstlicher Intelligenz arbeiten und Drohnen, die datenschutzkonform nur den Schüler oder die Schülerin zeigen, die gerade sprechen. „Wollen wir das wirklich haben?“, fragte der Schulleiter und zitierte ein afrikanisches Sprichwort, das besagt, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen.“ Denn genau diese Dorfgemeinschaft hat die Georg-Hipp-Realschule zu bieten. Das tägliche, emsige Treiben der „Dorfbewohner“ schilderte er dann und beschrieb den Alltag in eben diesem Realschuldorf. Das Zusammenleben dort erfordere manchmal gegenseitige Rücksichtnahme und verbindliche Regeln, schaffe im Gegenzug jedoch Raum für ein Gemeinschaftsgefühl, das kein Videokonferenztool der Welt je schaffen wird.
In diese Richtung ging auch das Resümee, das die zwei Schülersprecherinnen Marie Grametbauer und Verena Reisner zogen: Reallife-Kontakte sind durch nichts zu ersetzen. Deshalb war die Erlaubnis am 22. Februar 2021 an die Schulen zurückkehren zu dürfen, einer der wirklich schönen und erwähnenswerten Momente des vergangenen Schuljahres.
Das Rahmenprogramm, das von den Mare Puhl und Vedran Simatovic (beide 9. Klasse) kurzweilig moderiert und von Klaus E. Birkner am Klavier musikalisch begleitet wurde, war einer feierlichen Abschlussfeier definitiv würdig und bleibt allen Beteiligten sicherlich in Erinnerung.